Die "Shahinda-Sippe" von der Feenwiese

Puh! Was für ein Gedränge! Alle Perlen auf der Feenwiese  wollen auf die Bühne und den Perlenliebhabern auf der ganzen Welt von sich erzählen. Kein Wunder, nachdem sich die Familie ‚Lilly‘ so frech vorgedrängelt hat. Aber jetzt sind wir dran. Die ‚Shahinda-Sippe‘, Experten auf dem Gebiet ‚drängeln, schieben und schubsen‘. Wir stammen nämlich aus Indien, einem Land, das praktisch nur aus Gedrängel besteht. So, geschafft! Los, los, meine Brüder und Schwestern, schnell ins Rampenlicht und fein glänzen! Schließlich sind wir Lüster-Perlen und haben einen Ruf zu verlieren.

Ehrlich gesagt: Wir hatten nie vor, Indien zu verlassen. Schon aus lauter Angst, dass wir Lüster-Perlen anderswo nicht so hoch geschätzt werden, wie zuhause. Inder schmücken sich wahnsinnig gern mit Perlen. Frauen besonders, aber auch Männer und Kinder. Jeder will auffallen, schön sein und glänzen. Echte Edelsteine können sich nur wenige leisten, aber Glas in Edelsteinfarben macht schließlich auch etwas her. Besonders, wenn es Facetten hat, die das Licht fangen können und mit dem besonderen Lüster-Glanz versehen werden. Deshalb ist unsere Shahinda-Sippe im ganzen Land bekannt und beliebt.

Hergestellt wurden wir in der kleinen Manufaktur von Herrn Prakash. Er wohnt am Yamuna Fluss, ganz in der Nähe des Taj Mahal. Logisch, dass Herr Prakash irgendwann auf die Idee kam, Perlen herzustellen, die wie die Juwelenschätze einer Maharani aussehen. Facettierte Ovale, Taler, Triangel oder Tropfen, alle mit Schliff und Lüsterglanz. Darüber hat der gute Prakash ganz vergessen, sich eine Frau zum heiraten zu suchen. Schön blöd! Jetzt ist er alt geworden und hat keinen Nachwuchs, der seine Manufaktur übernehmen kann.

Wir Perlen der Shahinda-Sippe fragten uns schon, was nun aus uns wird, aber dann schwirrte die Krämerseelen-Fee von der Feenwiese am Yamuna-Fluss herum und trank eine Menge Tee mit Herrn Prakash. Bei Sonnenuntergang war das Schicksal der Shahindas dann besiegelt. Wir mussten in dunkle Kartons kullern, wurden auf der Ladefläche eines LKW durchgeschüttelt und schwitzten im Hafen von Mumbai, bis das Schiff ablegte, das uns ins ferne Hamburg brachte. Da hat die Krämerseelen-Fee uns dann abgeholt und auf die Feenwiese geschleppt.

Nichts gegen Wiesen und Feen, aber es wurde noch kein Feenstaub gemixt, der das Heimweh einer indischen Lüster-Perle auslöschen kann. Am meisten fehlt uns die Sonne, deren Strahlen auf der Oberfläche des Yamuna tanzen. Wir bemühen uns aber, den Zauber unserer Heimat zu verbreiten, indem wir genauso schön funkeln. Zu unserer Freude haben wir bemerkt, dass die europäische Dame sich ebenso gern schmückt, wie die indische Lady. Und das s sie uns Lüster-Perlen der Shahinda-Sippe sehr wohl zu schätzen weiß.

Am liebsten finden wir uns in einer Halskette wieder. Da werden wir stolz herum getragen und schimmern so sanft, wie das Lächeln einer Maharani.

Man muss uns nur aneinander reihen. Taler und Quadrate in 3 verschiedenen Farben, dazu goldfarbene Rocailles – schon fertig.

Als Armband glitzern wir natürlich auch ganz wunderbar. Einfach mit vergoldeten ‚Bolly-Glitzies‘ oder versilberten Perlen kombinieren und auf Elastikband aufziehen.

In Indien geht keine Frau ohne Ohrringe aus dem Haus. Hier doch auch nicht, oder?

Wer gar keine Lust auf Schmuck hat (völlig unverständlich) kann uns Lüster-Perlen auch als Lesezeichen oder als Taschen- oder Schlüsselanhänger bekommen. Wir passen hervorragend über 1mm Lederband.

Da der gute Herr Prakash nun seinen verdienten Ruhestand genießt, wird es keine neuen Perlen der Shahinda-Sippe geben. Ein paar von uns sind schon komplett ausverkauft. Deshalb sind wir Lüster-Perlen jetzt besonders günstig zu haben. Gleich 25 Stück von uns, für nur EUR 0,95. Früher hätte ein 25er Pack EUR 2,50 gekostet. Ein bisschen beleidigt waren wir schon, aber die Krämerseelen-Fee sagt, das müsse so sein. Den Zauber des Taj Mahal am Yamuna Fluss bringen wir natürlich trotzdem mit.

Bis bald! Die Lüster-Perlen der Shahinda-Sippe und das Team von Wings of Glass

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